Leipziger Kasimir Lieberwirth gewinnt das Jugendschachopen des SV Empor Erfurt

 Im B-Turnier siegt Oskar Käckell (SSV Vimaria Weimar) vor dem punktgleichen Marian Frank (ESV Gera)

5 Tage lang war die Erfurter Thüringenhalle wieder Austragungsort für das Jugendschachopen (U25) des SV Empor Erfurt. Auch bei der inzwischen 34. Auflage konnte sich der Erfurter Oberbürgermeister Andreas Bausewein als Schirmherr freuen, dass das Ostseejugendcamp Grömitz wieder als Hauptsponsor an Bord war. Auch die Sparkasse Mittelthüringen unterstützt das Jugendopen seit vielen Jahren.

Das Erfurter Turnier ist neben dem Gernsheimer Pfingst-Jugendopen das größte offene Nachwuchsschachturnier in Deutschland mit langer Bedenkzeit (eintägige Schnellturniere gibt es viele). Es nahmen in diesem Jahr 184 Mädchen und Jungen aus ganz Deutschland teil. Die weiteste Anreise dürften Tigran und Ani Petrosyan vom SC Königsspringer Hamburg gehabt haben. Ihr Vater Suren Petrosyan spielte in den neunziger Jahren selber beim Ausrichter SV Empor Erfurt, ehe es ihn in den Norden verschlug.

Für das leibliche Wohl sorgten nicht nur viele Empor-Muttis und –Vatis, sondern auch der befreundete Verein SV Medizin Erfurt, allen voran Medizin-Chef Hartmut Seele, unterstützte die Emporianer tatkräftig.

Im A-Turnier kämpften 93 Spieler und Spielerinnen um den Turniersieg. Hier durften Spieler mit einer Deutschen Wertzahl (DWZ) von 1200 oder besser teilnehmen. Der 3fache Turniersieger (2013, 2014 und 2017) und Titelverteidiger Huy Dat Nguyen (SV Medizin Erfurt) war diesmal leider nicht am Start, ebenso wie der Sieger von 2016 Nikita Kuznecovs (SG Blau-Weiß Stadtilm). Damit war vor Beginn schon klar, dass es diesmal einen neuen Namen in der Siegerliste geben wird.

Als Favorit ging Kasimir Lieberwirth (SG Turm Leipzg) an den Start. Er drehte auch richtig auf und konnte die ersten 6 Runden das Brett jeweils als Sieger verlassen. Damit stand er schon vor der Schlussrunde uneinholbar mit 1,5 Punkten Vorsprung als Turniersieger fest. Der Vorsprung war aber auch nötig, denn seine letzte Partie verlor er gegen Luca Carnot (TSG Apolda). Carnot konnte sich durch diesen wichtigen Sieg noch auf den 2. Rang vorkämpfen. Auf den nächsten Plätzen folgen punktgleich mit dem Zweiten Johannes Naundorf (Meuselwitzer SV), Ha Than Nguyen (SV Medizin Erfurt) und Pieter Leipert (SC Oberland, alle 5,5 Punkte).

Über eine Woche im Ostseejugendcamp Grömitz im Wert von ca. 190 Euro konnte sich Mirjam Peglau (Schachzentrum Seeblick) auf Platz 7 freuen. Dieser Preis war für den besten U16-Spieler ausgeschrieben. Der Sonderpreis für die beste weibliche Teilnehmerin ging an Elisa Reuter (SV Empor Erfurt) auf Platz 10, da die vor ihr liegenden Ha Than Nguyen und Mirjam Peglau natürlich die wertvollen Preise für den 4. Platz und besten U16-Spieler erhielten. Als bester Spieler mit einer DWZ unter 1600 wurde Florian Wentzel (TV Germania Hermsdorf, 20.Platz) geehrt.

 

Im B-Turnier (91 Spieler bis max. DWZ 1400) erreichten mit Oskar Käckell (SSV Vimaria Weimar) und Marian Frank (ESV Gera) zwei Spieler 6,5 Punkte aus den 7 Runden. Die Partie gegeneinander endete Remis, alle anderen Spiele konnten die beiden gewinnen. So musste um den Turniersieg die Buchholz-Wertung entscheiden (wessen Gegner haben insgesamt mehr Punkte geholt). Und hier hatte Käckell mit 34 gegen 32,5 die Nase vorn und konnte sich über den Siegerpokal freuen. Der Silberrang blieb für Frank.

Einen ganzen Zähler hinter dem Führungs-Duo reihten sich gleich 5 Spieler ein. Platz 3 für Anton Bangiev (SZ Bemerode), der damit auch bester U12-Spieler im B-Turnier wurde. Hierfür gab es vom Hauptsponsor eine Woche in 2019 im Ostseejugendcamp Grömitz. Den 4.Platz teilen sich Nele Lieberwirth (SG Turm Leipzig) und Sara Reichel (SV Medizin Erfurt). Dann folgen punktgleich noch Jonas Petzke (SG Leipzig) und Tilman Trappe (SG Barchfeld/Breitungen).

Über den Preis für das beste Mädchen freute sich Julia Wagner (SV Muldental Wilkau-Haßlau, 8.Platz). da die vor ihr liegenden Nele Lieberwirth und Sara Reichel die wertvolleren Preise den geteilten 4.Platz erhielten. Der Extrapreis für den besten Spieler mit einer DWZ unter 900 ging an Max Nolze (SV Medizin Erfurt, Platz 40), der sich nach dem Turnier über seine erste DWZ freuen darf.

Jüngster Teilnehmer war der erst vierjährige(!) Paul David Peglau vom Schachzentrum Seeblick aus Dippoldiswalde. Paul erzielte 2,5 Punkte und kam auf den 69. Platz. Wächst hier ein zukünftiger Großmeister heran? Er kommt aus einer richtigen Schachfamilie - die Eltern und seine 5 größeren Schwestern haben sich alle dem königlichen Spiel verschrieben. Vier der Schwestern waren auch beim Jugendopen dabei.

Die Mannschaftswertung (die 4 besten Spieler eines Vereines werden gezählt) konnte wieder der Vorjahressieger ESV Gera mit 19,5 Punkten gewinnen. Auf den Plätzen 2 bis 6 folgen mit jeweils 18,5 Punkten SG Leipzig, SV Empor Erfurt, SSV Vimaria Weimar, SV Medizin Erfurt und SV 1861 Liebschwitz.

Zur Siegerehrung überbrachte die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende im Erfurter Stadtrat, Karin Baier, viele Grüße vom Oberbürgermeister und Schirmherrn Andreas Bausewein. Jürgen Seydewitz (Leiter der Verbindungsstelle Erfurt der Internationalen Polizeivereinigung) überraschte den Ausrichter SV Empor Erfurt mit einem 300-Euro-Spendenscheck für die Jugendarbeit im Verein. Diese Beiden und Michael Nagel vom Hauptsponsor Ostseejugendcamp Grömitz überreichten den Besten die Pokale und Urkunden. Während der Siegerehrung wurden die Spieler dann über die ein oder andere Enttäuschung hinweggetröstet, denn es konnte sich wieder jeder (!!!) Spieler über einen Sachpreis vom reich gedeckten Preistisch freuen. Dies ermöglichten neben dem Ostsee-Jugendcamp Grömitz und der Sparkasse Mittelthüringen noch HUK-Coburg, Copy-Team Erfurt, Euro Schach Dresden, Landessportbund Thüringen, Thüringer Schachjugend und der Schachbezirk Mitte im Thüringer Schachbund.

 

Die kompletten Ergebnisse und Abschlusstabellen gibt es unter www.jugendopen.de

 

Sieger des A-Opens: v.l.n.r. Luca Carnot (2. Platz), Kasimir Lieberwirth (1. Platz), Johannes Naundorf (3. Platz)

 

Sieger des B-Opens: v.l.n.r. Marian Frank (2. Platz), Oskar Käckell (1. Platz), Anton Bangiev (3. Platz)