Die Vorfreude der aktuellen Deutschen Schulschachmeister der WK II auf ihre traditionelle Turnierreise ins Fürstentum Liechtenstein im Rahmen des renommierten Internationalen Jugendturniers war auch in diesem Jahr schon seit vielen Wochen spürbar. Denn wie schon seit dem Beginn der Schachpartnerschaft im Jahr 2008 fieberte natürlich auch im Herbst 2018 die Delegation der besten Schachspieler der Arnoldischule Gotha bei ihrer elften Teilnahme am Turnier dem Wiedersehen mit guten Freunden und Bekannten in der kleinen Alpenrepublik entgegen.

Nunmehr bereits zum 34. Mal veranstaltete der Liechtensteinische Schachverband dieses mehrtägige Schnellschachturnier im Schweizer System mit 25 Minuten Bedenkzeit je Spieler in drei Altersklassen. Erstmals fand das siebenrundige Championat mit 83 Kindern und Jugendlichen aus zehn europäischen Nationen im großen Saal der Landeshauptstadt Vaduz statt.

Die Spieler der ersten Deutschen Schachschule Thüringens gingen in der Kategorie U18 in diesem Jahr als Turnierfavorit an den Start. Und so nahmen Nikita Kuznecovs (2180 Elo), Maximilian Thorz (1696 Elo), Stefan Schlick (1918 Elo), Johannes Funke (1836 Elo), Friedrich Reucker (1897 Elo) und Tim Leimbach (1675 Elo) diese Herausforderung im stark besetzten Wettkampf von Beginn an sehr konzentriert und bis in die Fingerspitzen motiviert an.

Das Kräftemessen begann für die Gothaer durchwachsen, denn in Runde 1 konnten lediglich Nikita, Friedrich und Johannes ihre Partien siegreich gestalten. In der folgenden Runde aber gaben sich die Arnoldianer keine Blöße, spielten allesamt ganz starkes Schach und fuhren sechs Siege ein. Nach den ersten zwei Runden war bereits abzusehen, dass es im Kampf um Mannschaftsgold ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen den Deutschen Meistern aus Gotha und dem Team des FC Bayern München e.V. geben würde. Direkte Duelle waren also von hoher Brisanz und so waren die Niederlagen von Friedrich gegen Tino Kornitzky (2077 Elo) und Johannes gegen Andriy Manucharyan (1846 Elo) in Runde 4 sehr schmerzhaft. Zum Glück konnte unser an Nummer eins gesetzter FIDE-Meister Nikita Kuznecovs kontern und besiegte im Spitzenduell der darauffolgenden Runde den an Nummer drei gesetzten Kornitzky unter großer Beachtung zahlreicher Zuschauer in starker Manier.

Dass es in der 6. Runde an den vorderen Tischen zu drei direkten Arnoldi-Duellen kam, belegt die starke Turnierleistung aller Residenzstädter augenscheinlich. Damit stand die angestrebte Titelverteidigung in der Mannschaftswertung wie auch im letzten Jahr bereits vor der Schlussrunde fest! Hierin remisierte Stefan noch gegen Manucharyan, Friedrich und Stefan trennten sich im direkten Duell remis und Nikita überspielte den Österreicher Uros Nisavic (1807 Elo) und fuhr einen schnellen Sieg ein.

Dies bedeutete im Endklassement Mannschaftsgold mit vier Punkten Differenz vor den Münchenern und der österreichischen Mannschaft aus Lustenau. Das Sahnehäubchen setzte zuletzt noch Nikita darauf: Souverän und ungeschlagenen, mit lediglich einem Remis gegen Mannschaftskamerad Maximilian Thorz, sicherte sich der frisch gebackene FIDE-Meister mit 6,5/7 Punkten den Einzelgoldpokal sowie 250 CHF Preisgeld und verwies das aufstrebende deutsche Jungtalent Leopold Wagner (2114 Elo) sowie Tino Kornitzky mit jeweils einem ganzen Zähler Vorsprung auf die Plätze. Aber das gesamte Goldteam konnte mit den erzielten Einzelergebnissen ebenso zufrieden sein: Max und Stefan landeten hinter dem starken Spitzentrio auf den Plätzen vier und fünf, Friedrich wurde Siebter, Johannes Elfter und Tim landete auf Rang vierzehn.

Am Ende eines intensiven Turniers herrschte große Freude im Arnoldi-Lager, denn der Gewinn von zwei Goldpokalen bei starker Konkurrenz ist auch für amtierende Deutsche Schulschachmeister keine Selbstverständlichkeit.

Nach harten Turniertagen bot sich für die Schüler noch die Gelegenheit, Land & Leute in der Region kennen zu lernen. So besichtigte das Gothaer Gold-Team, ausgestattet mit thüringischer sowie liechtensteinischer Landesfahne und Siegerpokalen, die idyllischen schweizerischen Städte Chur und Buchs sowie die liechtensteinische Hauptstadt Vaduz.

Ein herzliches Dankeschön geht an den Förderverein des Arnoldi-Gymnasiums für die großzügige finanzielle Unterstützung der Elternhäuser; an das AHG, das freundlicherweise einen Kleinbus für die Absicherung der Reise zur Verfügung stellte; an den A-Trainer Heinz Rätsch für die optimale Turniervorbereitung der Jugendlichen und nicht zuletzt auch an die begeisterten Schach-Eltern, welche das Hobby ihrer Sprösslinge bereits seit vielen Jahren sehr engagiert unterstützen.

 

Das Arnoldi-Goldteam, ausgestattet mit Siegerpokalen und Medaillen sowie
thüringischer und liechtensteinischer Landesflagge, beim Ausflug in die
idyllische schweizerische Stadt Chur.

Schachlehrer Lutz Herrmann, Tim Leimbach, Friedrich Reucker, Nikita Kuznecovs,
Maximilian Thorz, Stefan Schlick und Johannes Funke (v.l.n.r.).

Foto: Hans Stengel

 

Das stolze Arnoldi-Goldteam mit den erkämpften Siegerpokalen sowie thüringischer
und liechtensteinischer Landesflagge im schweizerischen Städtchen Buchs vor der
Altstadtkulisse mit der historischen Burg Werdenberg.

Schachlehrer Lutz Herrmann, Friedrich Reucker, Stefan Schlick, Tim Leimbach,
Johannes Funke, Maximilian Thorz und Nikita Kuznecovs (v.l.n.r.).

Foto: Hans Stengel

 

Das Thüringer Siegerteam mit dem Vizepräsidenten des liechtensteinischen
Schachverbandes, Renato Frick (rechts) und dem Turnierleiter Dominik
Wolfinger (links) direkt nach der Siegerehrung in der Wettkampfstätte in Vaduz.

Foto Hans Stengel

 

 

Die stolzen Arnoldi-Sieger mit den erkämpften Goldpokalen und Medaillen
direkt nach der Siegerehrung vor der Wettkampfstätte in Vaduz.

Nikita Kuznecovs, Schachlehrer Lutz Herrmann, Stefan Schlick, Maximilian Thorz,
Johannes Funke, Friedrich Reucker und Tim Leimbach (v.l.n.r.).

Foto: Hans Stengel